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philosophie

Heilsame Impulse

Von Allem und Einem

Alles ist immer mit allem verbunden, ein universelles Netz, dem wir uns weder entziehen noch darüber hinwegsetzen können. Und dennoch können wir nichts von alledem festhalten oder gar mitnehmen. Alles was also bleibt, ist dieser Moment.

Der Waldflüsterer

Kurz vor der Sonnwende im Winter, wenn sich also ein alter Jahreskreis schließt und wir in die heilige, stille Zeit eintreten, ist ein guter Zeitpunkt das alte Jahr noch einmal Revue passieren zu lassen. Für die meisten von uns war 2020 wohl ein sehr herausforderndes Jahr. Doch mit etwas Abstand betrachtet, war es ein Jahr voller Veränderungen, Bewegung – und Loslassen.

Als ich mich an einer geschützten Stelle im Wald niedergelassen und einen Blick zurück geworfen habe, überkam mich diese wunderschöne Erkenntnis aus dem einleitenden Zitat: dieses Jahr hat uns klarer gezeigt, wie alle Jahre zuvor, dass wir eben nicht über den Dingen stehen. Dass unser Handeln Konsequenzen hat – als Mensch im Einzelnen, als Menschheit im Ganzen. Wenn wir uns auf unseren Platz in der großen göttlichen Ordnung besinnen und diesen auch respektvoll annehmen, wird auch das Gleichgewicht langsam wieder einkehren.

All den vermeintlichen Profit, all die materielle Habe ist letzten Endes sowieso bedeutungslos. Nichts können wir davon mitnehmen, nichts können wir festhalten – nicht das Geld, nicht das Gold, nicht die Menschen um uns, nicht die Macht. Das einzig Reale ist dieser Augenblick, und im nächsten Moment ist er auch schon wieder vorbei. Unveränderlich vergangen.

Egal ob es um das Waldsterben, den Klimawandel oder das große Thema „Corona“ geht – das scheidende Jahr hat uns dieses Thema immer wieder sehr eindringlich vor Augen zu führen versucht. Die Menschheit ist „nur“ ein Tropfen im endlosen Ozean „Universum“ – die Frage ist nur, welchen Platz wir einnehmen? Rollen wir mit der Gischt und werden zu einem wunderschönen Rauschen der Wellen, oder halten wir starr an irgendetwas fest und werden gebeutelt. Denn auch wenn wir letzten Endes „nur“ ein Tropfen sein mögen, wissen wir alle was ein Tropfen Öl mit dem Wasser einer Badewanne macht, was ein tropfender Wasserhahn aus dem Versuch einzuschlafen machen kann.

Es liegt also an uns, welche Art von Tropfen wir im großen Ganzen sein möchten.

Heilsame Impulse

Vom Wasser und der Wandlung

Hast du schon einmal ganz flach auf dem schmelzenden Eis eines Baches gelegen? Die Augen geschlossen, bist ganz still geworden und hast begonnen zu lauschen? Dem Gluckern und Plätschern des Wassers unter dir, wie es sich seinen Weg durch das Eis bahnt? Dem Knirschen und Knistern des Eises, das so starr wirkt und doch stetig in Bewegung ist, sich ständig verändert?

Das Wasser erzählt dir seine Geschichte – vom ständigen Wandel und permanenter Veränderung. Es ist schon immer da, so alt wie Mutter Erde. Es nimmt den Stillstand des Winters mit Ruhe und Gelassenheit an, denn es weiß, dass schon bald wieder das Frühjahr kommt. So sammelt es Kraft und wartet geduldig, vom Feuer der Sonne geweckt zu werden und seinen Weg im endlosen Kreislauf des Lebens fortzusetzen.

Das Wasser tanzt durch Stromschnellen und über Steine und Felsen, die sich ihm endgegen stellen, mit Leichtigkeit und Freude, denn es weiß, dass schon bald wieder ruhigere Tage kommen, an denen es sanft und weich dem nächsten Wandel entgegen fließen kann.

Hast du gerade das Gefühl festzustecken? Oder rauscht das Leben an dir vorbei? Scheint dir alles zwischen den Händen zu zerrinnen? Dann widme dich dem Element Wasser und seiner Weisheit. Es zeigt dir die Kraft der Veränderung und des Wandels.

Zitate & Weisheiten

Vom Loslassen und Finden

And into the forest I go, to lose my mind and find my soul.

John Muir

In den Wald gehen und den Verstand verlieren? Das klingt für die meisten von uns wohl ehr beängstigend. Grade der Verstand, der doch alles ist? Doch vielleicht ist der Verstand manchmal auch einfach nur Ballast? Denken macht alles so kompliziert – ständig irgendwelche Entscheidungen treffen, abwägen, bewerten…

Wenn wir in der Natur unterwegs sind, stellt sich nach einer gewissen Zeit bei den meisten der Effekt ein, dass der Alltag, die Sorgen und die Probleme ganz weit weg sind. Das Denken verliert an Bedeutung, der Moment selbst gewinnt an Präsenz. Der kreisende Bussard am Himmel, der kleine Mistkäfer, der vor uns über den Weg krabbelt, all das war vorher unsichtbar und nun holt es uns in die Magie des Augenblicks. Und damit raus aus dem Kopf in die wahre Verbindung, zu Intuition, zum Fühlen.

„…to lose my mind and find my soul.“