Ob wir draußen in der Natur unterwegs sind oder der Alltag uns diese kostbaren Momente schenkt, in denen wir kurz durchatmen, einen Augenblick die Magie dieses Ortes und seine Kraft wahrnehmen – wir alle kennen diese Situationen. Vielleicht huschen sie viel zu oft an uns vorbei oder vielmehr: wir laufen einfach daran vorbei, ohne sie wahrzunehmen. Aber manchmal passiert es und wir halten inne, lassen uns ein auf das was wirklich ist. Vielleicht nehmen wir uns sogar die Zeit und setzen uns, tauchen ein in den Ort, werden ruhig und spüren unsere Verbundenheit mit allem.
Doch wie oft nehmen wir das als selbstverständlich und springen wieder zurück in den alten Trott, hetzen weiter dem hinterher, was wir „Realität“ nennen? Wann hast du das letzte Mal „Danke“ gesagt, für so einen Moment? Danke, dass du eine wunderschöne Wanderung bei traumhaftem Wetter machen durftest und wohlbehalten am Ziel angekommen bist? Danke, dass du einen zauberhaften, kraftvollen Ort entdecken durftest und dort eingeladen warst, von seiner Magie zu zehren – Ruhe, Kraft, Ideen geschenkt bekommen hast? Danke, dass der Himmel dir eine besondere Feder zu Füßen gelegt hat? Aber auch Danke, dass du eine schwierige Situation auf der Arbeit oder mit deiner Familie gemeistert hast. Danke, dass du gesund, munter und satt bist?
Das „Danke“ hat in einer Welt, in der alles in beliebigen Mengen rund um die Uhr verfügbar ist, leider an seiner Bedeutung verloren. Dabei ist die Dankbarkeit der Kern der Achtsamkeit und das wohl machtvollste Wort, das wir in unserem Wortschatz finden. Der christliche Mystiker Meister Eckhart hat es einmal schön formuliert:
„Wäre das Wort Danke das einzige Gebet, das du je sprichst, so würde es genügen.
Meister Eckhart
Oft ist es ein bewusstes Danke, mit dem wir den Ort verlassen, schon eine wunderschöne Geste des Respekts und unserer Verbundenheit. Ein kleines Ritual, bei dem wir etwas zurückgeben, lässt den Moment ins seiner Kostbarkeit nicht einfach wieder in den Wogen des Alltags untergehen, sondern macht ihn zu etwas besonderem – zu einem kleinen Meilenstein, an den wir uns erinnern und wieder und wieder Kraft daraus schöpfen können.
Sicher ist, wenn wir uns dieses „Danke“ wieder angewöhnen und Teil unseres Lebens werden lassen, dann findet eine Transformation statt und die Wunder werden wieder einen ganz neuen Stellenwert in unserer Wahrnehmung gewinnen.
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